„Diplom-Ehrenämtler“ tun Gutes

Mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Post

Zwölf Teilnehmer haben den ersten Essinger Sozialführerschein erfolgreich abgeschlossen

In einem festlichen Rahmen wurde den zwölf Teilnehmern am ersten Essinger Sozialführerschein ihr Zertifikat im Rathaus überreicht. Die zehn Frauen und zwei Männer blickten auf zehn Abende zu unterschiedlichen sozialen Themen zurück und konnten ihre Fragen zum Thema „Ehrenamtlich tätig werden“ loswerden und auch persönlich vieles mitnehmen.

STEFANIE PFLANZ

Essingen. „Der Sozialführerschein in Essingen war etwas Besonderes“, sagte Irina Meinel von der Caritas Ostwürttemberg, die erstmals an einem solchen Projekt beteiligt war, und begründete dies: „Viele der Teilnehmer sind seit Jahren ehrenamtlich aktiv und wollten sich mit dem Sozialführerschein zusätzlich weiterbilden.“

Ganz anders als ursprünglich gedacht: Denn das Ziel des Essinger Sozialführerscheins war es anfänglich, mehr Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Deshalb hat die Bürgerstiftung Essingen dieses Projekt initiiert und sich mit Kooperationspartnern zusammengeschlossen: Gemeinsam mit der Caritas, dem Kreisdiakonieverband Ostalbkreis sowie der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde wurde das Projekt erfolgreich gestemmt.

Der Vorsitzende der Bürgerstiftung Essingen, Dr. Rainer Lächele, begründete das Engagement: „Wir haben das Stärken und Professionalisieren des Ehrenamts als Aufgabe erkannt.“ Er bedankte sich bei den Teilnehmern für die aktive Teilnahme, die den Kurs erst möglich gemacht habe.

Auch die Teilnehmer kamen an diesem Abend zu Wort und berichteten von ihren Erfahrungen aus erster Hand. Bei einem sind sich alle einig: „Das ist eine richtig gute Sache.“ Das meint auch Agnes Dunkel: „Wir haben dazugelernt und es hat Spaß gemacht.“

Dabei hatten einige Teilnehmer anfangs keine Vorstellung, was sie erwartete: „Im Ehrenamt darf man auch nein sagen“, nimmt Claudia Kimmel von den zehn Abenden mit nach Hause: Auch wenn nicht alle Abende spannend gewesen seien und es auch teilweise trockene Theorie gewesen sei, so habe man doch „gelernt, was selbst in einem steckt.“

Besonders die Schnupper-Praktika haben die Teilnehmer beeindruckt: Sie konnten in sozialen Einrichtungen, wie der Seniorengymnastik, der Schuldnerberatung, dem Café Lichtblick oder im c-Punkt mitmachen, sich die Aufgaben näher anschauen und ausprobieren, welche ehrenamtliche Tätigkeit jedem Einzelnen liegt. Viele bleiben jetzt dabei. „Heute ist der Abschluss in der Theorie, morgen beginnt die Praxis“, blickte Adolf Sesselmann, Projektkoordinator und Teilnehmer auf das vergangene halbe
Jahr zurück. Unter dem Motto „Helfen lernen“ gab es Abende zu den Themen Kommunikation und Gesprächsführungen sowie Tipps und Tricks für rechtliche und soziale Problemstellungen. „Sicherlich hat jeder die Abende unterschiedlich empfunden“, erzählt Sesselmann, und doch gebe es für jeden einen persönlichen Gewinn, denn „die Motivation für das Ehrenamt ist spürbar.“

Der Schirmherr des Sozialführerscheins, Bürgermeister Wolfgang Hofer, überreichte die Zertifikate an die „Diplom-Ehrenämtler“ und wünschte jedem „viel Freude bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten.“

Zu den zertifizierten Teilnehmern gehören: Gretel Batran, Claudia Bechmann, Prof. Dr. Hans Dieter Bolten, Agnes Dunkel, Adelheid Fallak, Daniela Hüber, Claudia Kimmel, Helga Otto, Ingrid Reichel, Adolf Sesselmann, Hildegard Steiner und Helga Weishaupt.

Umrahmt wurde die Verleihung der Führerscheine von Javier Herrera, der mit spanischen Musikstücken Mut machte, zum Optimismus und zum Zusammensein aufrief. Bei einem Umtrunk entstanden viele lebhafte Gespräche der Teilnehmer und Dozenten mit Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

punkt  Das evangelische Medienhaus Stuttgart hat einen Radiobeitrag über den Essinger Sozialführerschein produziert. Dieser läuft am Sonntag, 6. März, zwischen 8 und 10 Uhr im Programm „Kirche & Co“ bei Radio 7 und am Sonntag, 13. März, zwischen 7 und 9 Uhr, in „Kirche & Co“ bei Radio Ton.

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